Es schneielet, es beielet
Obwohl sich die Schneeflocken bereits am Vorabend angekündigt hatten, war die Überraschung heute Morgen doch einigermassen gross, als eine ca. 5 cm hohe Schneedecke das Tal ganz in Weiss kleidete. Die Kühe waren über Nacht abgewandert und anstatt des allgegenwärtigen Gebimmels ihrer Glocken waren nur noch das Rauschen des nahen Baches zu hören. Es ist normal, dass in dieser Höhe während der Sommermonate Schnee fällt und auch für die jungen Bartgeier ist das kein Problem. Wegen des Schneefalls war es jedoch heute Morgen nicht einfach sie zu finden. Luzerna befindet sich bereits seit gestern ausserhalb unserer Sichtweite und ausserhalb des Empfangsbereiches unseres VHF-Empfängers im Gebiet des Graustocks. Die GPS-Daten zeigen aber, dass sie kurze Flüge gemacht hat und es ihr gut geht. Nur die Strecke bis in unser Sichtfeld war nicht möglich. Fortunat hingegen war durch das Schneegestöber gerade noch sichtbar: Heute Mittag sass er bereits mehr als 24 Stunden an ein und derselben Stelle auf einem Fels in der Nähe des Talausgangs und trotzte der Nässe und Kälte (s. Bild mit Schlafplatz) Das Niederschlagsreiche und kalte Wetter erlaubte es den Bartgeiern bis nach dem Mittag nicht, weitere Distanzen zu fliegen. Glücklicherweise trat am Nachmittag aber eine kurze Wetterbesserung ein und es schien als wären Fortunat und Fredueli froh, die Flügel strecken zu können und einige Runden über dem Tal zu drehen.