Ein ungewöhnlicher Tag am Henglihang
Luzerna und Fortunat haben gute Fortschritte gemacht und ihre Flugfähigkeiten enorm verbessert. Erst vor einer Woche berichteten wir darüber, wie Luzerna immer wieder von einem Steinadler angegriffen wurde (siehe beitrag vom 7. August 2020). Heute schlug sie zurück. Sie flog einem junger Steinadler hinterher und griff ihn an. Fortunat schloss sich an und jagte ihm ebenfalls hinterher.
Heute erwartete die Junggeier eine weitere neue Erfahrung. Wie wir berichtet haben, verabschiedeten wir uns gestern von den letzten Kühen. Doch wir sich herausstellte, war eine leider zurückgeblieben. Wanderer hatten sie am Morgen entdeckt. Ein Tierarzt wurde gerufen, der ihren Zustand beurteilte. Da sie nicht stehen konnte – möglicherweise vor Erschöpfung oder wegen einer Verletzung – musste zur ihrer Rettung ein Helikopter gerufen werden. Minuten vor der Ankunft des Helikopters flogen Luzerna, Fortunat und der 2-jährige Fredueli über den Henglihang. Als der Helikopter auf dem Hengliboden ankam, landeten die Bartgeier in den Felswänden. Die Rettung der Kuh ging schnell: 10 Minuten nach Ankunft verliess der Helikopter das Tal wieder. Kurz darauf flogen Luzerna und Fortunat wieder ihre Runden, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen.
So unglücklich die Situation für die Kuh und den Landwirt war, für die Junggeier war dies eine wichtige neue Erfahrung. Es ist üblich, dass Hubschrauber in Berggebieten fliegen und daher ist es wichtig, dass sie sich an seine Präsenz gewöhnen. Nun hoffen wir, dass sich die Kuh vollständig erholt!