Die Nische am Henglihang - warum gerade hier ausgewildert wird
Welche Eigenschaften muss ein Auswilderungsstandort aufweisen, damit die Junggeier sich erfolgreich in der Wildnis etablieren können? Bereits zwei Jahre vor der ersten Auswilderung in der Zentralschweiz wurden zusammen mit den lokalen Wildhütern mehrere potenziell geeignete Auswilderungsnischen besichtigt und begutachtet. Die Wildbestände in der Umgebung der Nische sollten ausreichend gross sein und der Hang möglichst gegen Süden ausgerichtet, damit die Vögel die gute Thermik nutzten können. Die Nische musste Sonne aber auch Schutz vor Witterung bieten und es sollte eine Wasserstelle zur Verfügung haben. Zudem musste die Nische einfach abgesperrt werden können, so dass die Junggeier bevor sie fliegen, nicht davon spazieren können. All diese Voraussetzungen erfüllte die Nische am Henglihang optimal. Dazu kamen die guten Beobachtungsmöglichkeiten vom Gegenhang aus und die weitgehend baumfreien Hänge, welche den Bartgeiern optimale Sicht für die Futtersuche bieten, sowie die Überwachung der Junggeier möglich machte. Sehr wichtig ist eine bereitwillige Kooperation der lokalen Bevölkerung. So wurden wir von Beginn an von den Grundbesitzern, dem Kanton, der Wildhut, der Jägerschaft, den Sportbahnen Melchsee-Frutt und der Korporation und Alpgenossenschaft unterstützt und konnten seit 2015 insgesamt 15 Bartgeier am Henglihang auswildern.