Ingenius: Octobre à décembre 2010
Es ist sehr erstaunlich, wie oft Ingenius in den letzten Monaten gesehen wurde! Die erste spannende Meldung bekommen wir von Silke Döding. Sie kann am 3. Oktober im Bisisthal (SZ) beobachten, wie der kreisende Ingenius plötzlich von einem jungen Steinadler abgefangen wird ( Steinadler oben). Vier Tage später wird Ingenius gleich zweimal im Toggenburg beim Chäserugg gesichtet. Der Naturfotograph Walter Büchi aus Zell berichtet, dass der Junggeier ein Stück Schafwolle in den Fängen hält. Auch Thomas Rothlin gelingt es, dieses erstaunliche Verhalten festzuhalten. Übt sich Ingenius bereits wie ein Alttier im Nestbau?
Bereits einen Tag später, auf einer Wanderung oberhalb von Davos, hört Esther Wullschleger plötzlich die Warnpfiffe von Murmeltieren. Eine Gruppe von Schneehühnern flattert aufgeregt davon. Dann sieht auch Frau Wullschleger den Grund für die Hektik: Ingenius kommt immer näher und kreist dann längere Zeit um den Altmann. Manchmal wird Ingenius auch von neugierigen Bergdohlen begleitet, wie dies Daniel Friedli am 8. Oktober mit einer Aufnahme am Säntis-Südhang dokumentieren kann.
Am 25. Oktober zeigen uns die Satellitendaten, dass sich Ingenius die letzten Tage kaum bewegt hat. Ist ihm etwas zugestossen? Der St. Galler Wildhüter Peter Eggenberger macht sich auf zu einer Feldkontrolle bei den Kreuzbergen. Dabei trifft er auf Hanspeter Gasenzer, welcher fotographieren konnte, wie ein offenbar fitter Ingenius bei starkem Wind tief über den Wald und über seinen Hof geflogen ist. Dass Ingenius gesund und kräftig ist, belegen auch die ausgedehnten Streifzüge, die das junge Männchen in den letzten Monaten unternommen hat.