Samuel nun ohne GPS-Sender

Nach seinen ausgedehnten Streifzügen im Juni ist das junge Bartgeiermännchen Samuel im Juli wieder kleinräumiger unterwegs. Fast alle Lokalisationen treffen aus der Gegend des Ventertal in den Ötztaler Alpen ein (Karte). Dieses Tal liegt nahe bei Sölden, wo Samuel fast den ganzen letzten Winter verbracht hat (s. Archiv).

Samuels Sender liefert nun seit über einem Jahr regelmässig Daten. Es kommt nun nicht ganz unerwartet, dass im August keine weiteren Signale eintreffen. Jeder Sender hat nämlich eine Sollbruchstelle. Diese soll verhindern, dass die Bartgeier die Sender, die eine begrenzte Lebensdauer haben, unnötig lange auf sich tragen. Diese Sollbruchstelle besteht aus einem Gummiring (Bild), der über die Monate brüchig wird und meist nach rund einem Jahr aufspringt. Samuels Reise geht jetzt ohne Sender weiter. Dank zweier Meldungen wissen wir aber, dass der Jungvogel gut unterwegs ist: Am 31. August wird er von Günther Alster im Pitztal und am 6. September von Gerhard Kofler bei Gries im Sellrain gesichtet (s. Karte: hellblaue Symbole).

Mit Hilfe des Satellitensenders konnten wir Samuel während 13 Monate 351 Mal orten. Dabei hat der Jungvogel ein Gebiet von rund 11'000 km2 überstreift (Grafik: blaue Fläche). Diese Fläche wurde aber nicht gleichmässig genutzt: Berücksichtigen wir nur 95% aller Ortungen, misst die genutzte Fläche rund 5'900 km2, bei 75% der Ortungen sind es noch 2'300 km2 und bei 50% rund 1'000 km2 (s. Grafik: gelbe, orange und rote Flächen)

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